20. Oktober 2009

Ein Imperium vor dem Aus - "Quelle" macht dicht!

82 Jahre lang hat die Deutschen der "Quelle"-Katalog begleitet - damit ist jetzt Schluss!
Im Gegensatz zu anderen Unternehmenspleiten, hatte das "Quelle"-Unternehmen weder Konjunktur- noch Strukturprobleme, sondern die, von der Führung ausgehandelten Knebelverträge, beschlossen das Aus auf Raten vom Versandhaus "Quelle"unter dem Dach von "Primondo"!
Selten wurde ein Unternehmen durch so viel offensichtliches Mismanagement an die Wand gefahren, wie im Fall von "Quelle"!
Im Gegensatz zu den vielen tausend Mitarbeitern in den Warenhäusern und anderen  betroffenen Bereichen, wurde das Führungspersonal mit enormen Abfindungen in Millionenhöhe aus ihrer Verantwortung entlassen, während die verbleibende Belegschaft, anschließend tagtäglich mit der Kündigung rechnen musste.
Und so erfuhren die Mitarbeiter gestern Abend, genau wie jeder andere Bürger, die schlimme Nachricht erst aus den Medien. Ab dem 1. November werden viele Mitarbeiter der Quelle, die bisher noch nicht gekündigt waren oder sich noch in der Kündigungsfrist befinden, auf Zahlungen der Bundesanstalt für Arbeit angewiesen sein. Lediglich die Oktoberlöhne, so der Insolvenzverwalter heute auf der Pressekonferenz, werden noch aus den Warenbeständen gezahlt werden können. Die Zahlen zum bundesweiten Stellenabbau bei der "Quelle", schwanken zwischen 7ooo bis 9000.
Es scheint schwierig für den Insolvenzverwalter, sich auf eine genauere Zahl fest zu legen, da es automatisch auch zu Stellenabbau in anderen Bereichen kommen wird, die bisher mit dem "Quelle-Unternehmen" zusammen arbeiteten.Es ist davon aber auszugehen, dass die Callcenter, die Bestellaufnahme, wie auch die Waren-Logistik noch einige Zeit weiter arbeiten werden. Teile der Callcenter können wohl auch erhalten werden, da sie nicht ausschließlich für die "Quelle", sondern auch für andere Unternehmen arbeiten.
Bis zuletzt war bei den Mitarbeitern die Hoffnung geschürt worden, dass das Unternehmen und ihre Arbeitsplätze doch noch gerettet werden könnten. Erst vor wenigen Monaten, im Sommer, hatte es durch politischen Beistand, wie den bayrischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer, eine ordentliche staatliche Finanzspritze von 50 Millionen Euro gegeben, um den jährlichen Warenkatalog drucken zu können. Und auch laut dem Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg, hatte es in den vergangenen Monaten mehrere interessierte Investoren gegeben. Trotzdem konnte das Unternehmen nicht gerettet werden, da, nach Prüfung der Unternehmensdaten, selbst ein negatives Verkaufsangebot letztendlich ausgeschlagen wurde.
Die Verlierer sind nun die Mitarbeiter!

Lediglich die Umsatzstarken Spezialversender, dürfte die "Quelle"-Pleite nicht traurig stimmen, da sie nun nach monatelanger Ungewissheit, sich endlich nach neuen Partnern umschauen können. Allein der Umstand, das der Mutter-Konzern "Primondo" als Ganzes veräußert werden sollte, um so das "Quelle"-Unternehmen zu retten, hatte dies bisher verhindert.