12. Januar 2010

PKV-Lobbyist erarbeitet Gesundheitsreform für Rösler (FDP)



Laut FAZ hat sich Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) für die Erarbeitung seiner Gesundheitsreform Unterstützung aus der privaten Krankenversicherung geholt. PKV-Lobbyist Christian Weber soll im Ministerium der neue Abteilungsleiter für Grundsatzfragen werden. Der stellvertretender Direktor des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV) soll die Umstellung des Gesundheitssystems auf ein Prämienmodell (Kopfpauschale) vorantreiben.
Dieselbe Kopfpauschale die in der Schweiz für immer mehr Unmut sorgt. Die Schweiz kennt seit 1996 ein Krankenversicherungssystem mit Kopfpauschalen. Immer mehr Familien sind dort finanziell überfordert. 2010 steigen die Prämien schweizweit im Schnitt um 8,7 Prozent. Im vergangenen Jahr mussten die Kantone bereits 3,4 Milliarden Franken für Prämienverbilligungsprogramme aufbringen. Als Resultat hängen nun in manchen der 26 Kantone bis zur Hälfte der Bürger am Tropf des Staates. Im Durchschnitt muss jeder erwachsene Schweizer etwa 250 Euro für die Grundversicherung zahlen. Hinzu kommt ein genereller Selbstbehalt von ca. 200 Euro im Jahr sowie eine Eigenbeteiligung von zehn Prozent der Behandlungskosten -  bis zu einer Grenze von ca. 462 Euro, bei Kindern und Jugendlichen ca. 231 Euro. Erhielt Mitte der 1990er-Jahre nur jeder fünfte Schweizer staatliche Zuschüsse zu seiner Krankenversicherung, ist es heute bereits jeder dritte Eidgenosse. Tendenz steigend. Laut dem Präsidenten der Schweizer Ärztevereinigung FMH, Jacques de Haller, bringt das Schweizer System der Kopfpauschale inzwischen vor allem Familien an ihre Belastungsgrenze. Er erwartet, das ein anderes System eingeführt werden muss. "Eine Lösung wird gefunden werden müssen", sagt Haller. Einige Kantone versuchen jetzt aus dem System auszusteigen. Mit einer regionalen Einheitskasse (Bürgerversicherung) soll der «ungesunde» Wettbewerb unter Billigkassen beseitigt werden.
Da stellt sich natürlich die Frage warum Rösner, mit Hilfe von Lobbyisten, Deutschland dieses gescheiterte System  aufdrücken will? Und wer am Ende davon profitiert? Denn die Verlierer sind schon von vornherein bekannt.

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