16. Dezember 2009

Spekulationen über "zu Guttenberg"

Der jetzige Verteidigungsminister zu Guttenberg, von November 2008 bis Februar 2009 Generalsekretät der CSU, wurde im Februar 2009 überraschend Wirtschaftsminister. Er wurde vor allem durch seine Beliebtheit in den Medien zum Symphatieträger. Zum Beispiel der oft gesehene Talkshowgast, Hans-Ulrich Jörges, Chefredakteur bei "Gruner + Jahr", bezeichnete ihn als "größte politische Entdeckung seit Angela Merkel". Auf seinem jetzigen Posten löste er Franz Josef Jung (CDU) ab, welcher über seine Informationspolitik, zum Bombenabwurf bei Kunduz auf zwei Tankwagen, stürzte. Da wird jetzt, dieser allseits beliebte, aber unerfahrene, zu Guttenberg, als Nachfolger ins Rennen geschickt. Als Wirtschaftsminister fiel er bereits durch sein Vorpreschen mit Aufträgen an die Anwaltskanzlei Linklaters auf. Und jetzt ist er als Verteidigungsminister wieder im vollen Rampenlicht, was nicht zuletzt durch sein eigenes Vorgehen in Sachen Kundus und Bundeswehr, geschuldet sein dürfte. Der entlassene Bundeswehr-Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan, sagt über zu Guttenberg : "Dass er vorschnell formuliert, ist bekannt". Was erwartet die politische Führung jetzt von jemandem wie Karl-Theodor zu Guttenberg, auf diesem Posten? Das seine Sympathiewerte die Situation retten? Und sollte das nicht klappen, dass damit gleich ein ungeliebter Konkurrent aus dem Spiel ist? Denn so wirklich glücklich können Seehofer, Merkel und Co nicht mit seiner Beliebtheit sein. Im ZDF Politbarometer steht zu Guttenberg, am 11.12.2009, noch immer mit 0,4 Punkten Vorsprung vor Merkel, auf dem ersten Platz. Zwei mögliche Ergebnisse, des heute zum ersten mal tagenden parlamentarischen Untersuchungsausschusses sind, das zu Guttenberg fällt, oder, das er auf ein, für seine Mitbewerber, erträglicheres Maß zurechtgestutzt wird.

Und noch einen kleinen Nachtrag zu diesem Gedankenspiel:
In der Vergangenheit, wurden ähnlich gravierende Vorfälle ( in Politik und Wirtschaft), oft genug dazu genutzt, die Öffentlichkeit, auf längst vorbereitete und beschlossene Umbrüche vorzubereiten, die normalerweise nur sehr schwer durchsetzbar gewesen wären. Mancher Hinweis in der "Affäre um den Luftangriff von Afghanistan", gibt Anlass zu der Vermutung, das Kundus zum Katalysator werden könnte. Und sollte nebenbei eine populäre Persönlichkeit ins Stolpern geraten und stürzen, könnte dies in so weit von Vorteil sein, dass dieser Nebenschauplatz vom wesentlichen Geschehen ablenkt. Also, alles in allem zu begrüßen!

(Lady & Checkdisk)

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